Ausstellung 2023 "Bücher, Codes und Zaubersprüche"
Benediktinerstift St. Paul | St. Paul im Lavanttal
Hauptstraße 1, AT-9470, St.Paul
Mi, 3. Mai 2023
- mehr Termine
10:00, 7 Stunde(n)
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Top Event
Mi
03.05.2023
10:00
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Benediktinerstift St. Paul - Schatzhaus Kärntens
Eingebettet in die fruchtbare Landschaft des unteren Lavanttales erhebt sich auf einem Felskegel das Stift St. Paul. Wo einst ein römisches Kastell und später die Burg der Spanheimer standen, siedelten sich im Jahre 1091 Benediktinermönche aus dem berühmten Kloster Hirsau an. Eine wechselvolle Geschichte kennt Zeiten der Blüte und des Niedergangs. Eine der umfassendsten privaten Kunstsammlungen Österreichs verleiht der heute blühenden Abtei das Prädikat Schatzhaus Kärntens. Das Stift beherbergt bedeutende Kunstschätze aus dem Mittelalter, etwa das große Reliquienkreuz der Königin Adelheid von Ungarn, das sogenannte Adelheidkreuz. Auch lässt ein ungeheurer Bestand an wertvollen Ölgemälden europäische Kultur in St. Paul lebendig werden. Angereichert durch die ca. 15.000 Blätter zählende Grafiksammlung ist eine Begegnung mit fast allen namhaften Künstlern Europas möglich. Der gesamte Bücherbestand des Stiftes St. Paul verteilt sich auf mehrere Bibliotheksräume in historischen Gewölben. Allein ca. 70.000 Bücher sind in der Schaubibliothek untergebracht. Das älteste Buch aus dem 5. Jahrhundert und das erste Druckwerk Guttenbergs zählen zu den bedeutendsten Stücken der Sammlung.
Hauptausstellung 2023
"Bücher, Codes und Zaubersprüche"
Der Mensch glaubt, die Geheimnisse der Erde zu kennen und wird doch ins Staunen versetzt, wenn er an seine Grenzen stößt. Vieles liegt im Dunkel und manches, was geniale Köpfe erdachten, ist heute nicht mehr bekannt und schlummert in vergessenen Schriften vergangener Jahrhunderte. Viele Rätsel sind mit genialen Codes versehen, deren Entschlüsselung immer noch ein Mysterium darstellt. Viele Entdeckungen sind geheim geblieben, weil sie niemals veröffentlicht wurden oder die Angst vor Verfolgung ihre Offenbarung vereitelte. Zaubersprüche, Weissagungen und Prophezeiungen schaffen ebenso Spannung wie wohl gehütete Rezepte der Medizin oder verborgenes Wissen um die Phänomene der Natur. Umberto Ecos „Der Name der Rose“ wird lebendig, wenn der Besucher in das Erlebnis geheimer Bücher eintaucht, die Geschichte schrieben, aber auch noch viele Mirakel in sich bergen. Obskure Schriftzeichen und aufwendige Rituale schildern Aufregendes hinter verschlossenen Türen und in verborgenen Räumen. Alchemisten versuchten sich in der Kunst, Gold herzustellen und Geheimbünde beschworen die Konstellation der Planeten, um ewiges Leben zu erlangen. Der DaVinci-Code ist heute ebenso wenig geknackt wie die Botschaft mysteriöser Kalender und ritualisierter Verse, die an bestimmten Tagen des Jahres Unmögliches möglich machen sollen. Das Wissen versunkener Kulturen spiegelt sich in der Entzifferung uralter Schriften und schafft neue Sichtweisen. Die Reise in die Welt der Bücher wird nicht nur zum Abenteuer im Kopf, sondern erweckt Verlorenes zu neuem Leben. In ihr werden die Geister unzähliger Generationen wach und lassen die Gegenwart an der Erkenntnis der Vergangenheit teilhaben.
Ausstellungsdauer: 1. Mai 2023 bis 31. Oktober 2023
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
Führungen: Auf Anfrage unter +43 4357 2019-10
Erweitert wird diese besondere Ausstellung mit einer zusätzlichen Sonderschau unter dem Titel „Wortspektrum“, die im Zuge des St. Pauler Kultursommers am 26. Mai 2023 eröffnet wird.
Zusatzausstellung 2023: „WORTSPECTRUM“
Buchstaben können sprachlos machen.
Die Kunst, Worte in Kompositionen zu fassen, deren Schwingungen berühren, ist manchen Sprachvirtuosen als Talent in die Wiege gelegt worden. Nach und nach wurden Buchstaben zu Textpartituren zusammengetragen, die Wörter zum Klingen brachten. Zwei begnadete Kärntner Autorinnen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, treten face á face und erzählen einander aus ihrem Leben. Dabei werden die Geschichten zur großen Literatur und bewegen, polarisieren, schaffen Nachdenklichkeit, Anerkennung und Ablehnung. Sie waren Zeitgenossinnen – Gertrude Schmirger (1900-1975), alias Gerhart Ellert und Christine Lavant (1915-1973) – und doch verband sie wenig, außer die Liebe zu Büchern und dass beide im Lavanttal lebten. Dur und Moll würde man wohl das Klangspectrum nennen, das die Lebenswelten der beiden Wortartistinnen charakterisiert – die eine, die sich historischen Romanen widmete und Persönlichkeiten zum Leben erweckte, denen der Staub der Geschichte anhaftete und die andere, die ihre Gedanken in melancholische Nebel tauchte, um ihnen ein geheimnisvolles Leuchten zu geben, das heute noch wie eine ferne Symphonie zwischen den Zeilen ihrer Gedichte klingt. Beide sind unvergesslich geblieben und schaffen es nach wie vor, Zeitgeister von Heute zu begeistern. Die Ausstellung widmet sich den Lebensgeschichten der großen Töchter Kärntens und schildert ihr Ringen nach Worten, um Gedanken so zu bannen, dass sie ewigkeitstauglich geworden sind. Lyrik und Prosa treten zunächst in den Widerstreit, um sich schließlich zu vereinen und eine Lobeshymne auf ihre Schöpferinnen zu singen, die zu Vorbildern für die Gegenwart geworden sind.
Ausstellungsdauer: 26. Mai bis 31. Oktober 2023
Eintrittpreise:
Erwachsene: € 13,-
Senioren: € 12,-
Kinder (6 - 16 Jahre): € 6,50
Kinder unter 6 Jahren: freier Eintitt
Studenten, Präsenz- und Zivildiener, Lehrlinge, beeinträchtigte Personen € 8,50
Familienkarte (2E/2K): € 26,-
weitere Informationen:
www.stift-stpaul.at